Die Einstellung der "Härte" der Lenkung ist wirklich nicht gut gelöst. Die 3 Stufen unterscheiden sich kaum voneinander und selbst in der "härtesten" Stufe vermittelt die Lenkung keinen direkten Kontakt zur Fahrbahn, was ja ironischerweise einigermaßen kontrastiert zum Federungskomfort, der jede Bodenwelle schön mitnimmt. Letzteres stört mich nicht unbedingt, aber die Anfangsphase (dann wenn die Federn den initialen Impuls aufnehmen sollen) ist meines Erachtens zu wenig dynamisch, der EX30 brettert einfach drüber. Aber wie das Auto insgesamt abgestimmt ist gefällt mir vom Gefühl her trotzdem ganz gut (außer der Lenkung wie gesagt).
Also für eine elektrischen Servolenkung finde ich die in härtesten Einstufungen gar nicht so schlecht. Ich z. B. kriege bei BMW mit seiner künstlichen ultradirekten Lenkung welche Sportlichkeit vermitteln soll und als der Folge die Dinger nicht geradeaus die Spur halten können ohne das man ständig korrigiert, viel nerviger. Auch mit Feedback zu Straße ist bei aktuellen BMW Modellen und ich sah BMW neben Porsche immer als Benchmark an, nicht mehr viel her. In der Brot und Butter Klasse war es dagegen Ford.
Die in härtesten Einstufungen fand auch der bereits erwähnte Freund, welcher seit über 20 Jahren Test und Validierungsfahrten für einen Autohersteller macht in Ordnung. Auch fand der das Fahrwerk ok. Interessant das sich niemand über das reproduzierbare versetzen des EX30 hier beschwert.
Erwähnte ja seinerzeit das wir dies auf dem abgesperrten Gelände bewusst provozieren konnten. Ansonsten vergab er eigentlich fast nur gute Noten an das Fahrverhalten. Er meinte beim aussteigen, alles richtig gemacht, zu mir. Gut er wusste da nichts von den Software Problemen.

Im Vergleich zu den dreien vorher gefahren Volvos (V40 2mal) und dem C30 D5 empfinde ich die Federung mit den 19" butterweich im positiven Sinn. Die 18" machen es noch etwas geschmeidiger. Insbesondere der V40 T3 war knüppelhart. Volvo vermerkte extra das er 10mm tiefer sei als der ebenfalls im Haus befindliche V40D4 Biturbo. Der brauchte aber Reifen mit höheren Traglast Index. In der Folge waren beide Autos in der Lage, jedes noch so kleines Schlagloch oder Unebenheiten der Straße mitzuteilen. Auch der C30 war relativ straff, irgendwie musste die Vorderachse ja mit der Last des 2,4 Liter 5-enders klarkommen. Und eben mit solchen kleinen Kompaktautos vergleiche ich den EX30. Bekanntlich ist er kürzer als ein V40. Vergleich mit V/S60 oder gar V/S90 oder einem der XC Modelle finde ich persönlich auch unangebracht.
Nebenbei, ich fand ich den gefahren S60 auch recht straff. Überhaupt waren die Fahrwerke bei Volvo bei allen in den letzten Jahren gefahrenen Modelle. S60, XC40 und V90 im Vergleich zu ihren Marktbegleitern unausgegoren abgestimmt. Nicht sportlich aber dafür zu straff um wiederum richtig komfortabel zu sein. Bin mal an einem Tag von einen V90 direkt in eine E-Klasse umgestiegen - Welten zugunsten des Benz. Der EX30 dagegen holte mich und das war eine meiner Hauptsorgen, da ich blind ohne Probefahrt bestellte, bei der späteren Probefahrt direkt ab in diesem Bereich.
PS
Wie sagt erwähnte Kumpel immer, Wenn ein Hersteller drei Felgengrößen anbietet, nimm immer die mittlere. Die kleine ist für den Preis. die mittlere für die Abstimmung und die große nur für die Bilanz des CEO.
